Es gibt sie noch – die guten deutschen (Liebes-)Filme

Von Friedhelm Denkeler,

DREI – Eine romantische Komödie, interpretiert von Tom Tykwer

"Delphi Filmpalast mit 'Drei' von Tom Tykwer", Foto © Friedhelm Denkeler 2011
Delphi Filmpalast mit »Drei« von Tom Tykwer und mit Sophie Rois, Foto © Friedhelm Denkeler 2011

Nach dem eher enttäuschenden Donnersmarck-Film »The Tourist« (siehe meinen Artikel) war ich sehr gespannt, wie der deutsche Filmemacher Tom Tykwer (Lola rennt 1998, Das Parfüm 2006, The International 2009) seinen neuen Film DREI umgesetzt hat. Um es schnell zu sagen, der Besuch im Kino hat sich gelohnt. Insbesondere, da meine Lieblingsschauspielerin Sophie Rois die Hauptrolle innehat. Aber auch die beiden männlichen Hauptdarsteller, Sebastian Schipper und Devid Striesow, sind mit ihren Rollen hervorragend besetzt und sehenswert.

Die Handlung in Kurzform: Seit 20 Jahren sind Hanna und Simon ein Paar. Sie leben in Berlin, nebeneinander und miteinander, in mal mehr, mal weniger Harmonie. Beide sind attraktiv, modern, gereift, kinderlos, kultiviert, realistisch. Fremdgehen, Kinderwunsch, Zusammenziehen, Fehlgeburten, Flucht und Rückkehr: die Kulturmoderatorin und der Kunsttechniker haben vieles hinter sich, aber nicht mehr ganz so viel vor. Bis sich beide, ohne voneinander zu wissen, in denselben Mann verlieben. Adam Born, Stammzellen-Forscher. Ein Mensch mit vielen Gesichtern, charmant, geheimnisvoll, ein Mann der Tat, kein Zauderer. Erst lässt sich Hanna mit ihm ein, wenig später auch Simon. Heimlich führen beide ihre Affären mit Adam, nicht ahnend, wie sehr das Geheimnis, das sie voreinander haben, sie miteinander verbindet. Erst als Hanna unverhofft schwanger wird, werden die drei Liebesbeziehungen ernsthaft auf die Probe gestellt.

Tykwer verpackt visuelle Ideen und romantische Spielereien gekonnt in 119 Filmminuten. Er deutet in kurzen Sequenzen sein Wissen über die großen Fragen der Menschheit an, überrascht mit Kamerafahrten und Bild-im-Bild-Szenen. Kurzum, er gibt Kostproben seines Könnens ohne den Zuschauer missionarisch belehren zu wollen.

Den Film sahen wir im Delphi-Filmpalast in der West-City inmitten eines sehr angenehmen Publikums, in einem schönen, großzügigen Kino. Übrigens: Popcorn gibt es im Kino nicht zu kaufen. Film und Kino: empfehlenswert.