The Summer 1965 of Motown

Von Friedhelm Denkeler,

1965 – The Supremes: »Stop! In the Name of Love«. Stop in Hitsville USA im Namen der Liebe

Im Sommer 1965 entdeckten wir den Motown-Sound aus den USA. Eigentlich war Motown die inoffizielle Bezeichnung für Detroit als Stadt der Autos. 1959 gab Berry Gordy dem von ihm gegründeten Plattenlabel den Namen »Motown«. Zwischen 1961 und 1971 erzielte sein Label konkurrenzlose 110 Top-10-Hits in den USA.

Den Sound des jungen Amerika, so sein Slogan, erzielte Gordy mit Bands wie Diana Ross & The Supremes, Four Tops, Martha Reeves & the Vandellas, The Temptations, Smokey Robinson & The Miracles, Marvin Gaye, The Marvelettes, Stevie Wonder, Jr. Walker & the All Stars, Tammi Terrell, The Isley Brothers, Gladys Knight & the Pips, Rare Earth und vielen anderen.

»Motown auf dem Kurfürstendamm«, Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler 2013
»Motown auf dem Kurfürstendamm«, Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler 2013

Der Tamla Motown-Sound, wie er in Europa genannt wurde, war eine Mischung aus Blues, Soul, Gospel, Rhythm & Blues (R&B) und Pop. Mein Lieblingslied war im Sommer 1965 Stop! In the Name of Love von den Supremes mit Diana Ross als Lead-Sängerin. Die Supremes hatten sich inzwischen zu den Superstars des Labels entwickelt. Stop! In the Name of Love wurde ein Nummer-eins-Hit in den US-Charts. Später folgten I Hear a Symphony, 1965 und You Keep Me Hangin’ On, 1966.

Wie in den Autofabriken produzierte Motown-Records die Hits am laufenden Band; sein Studio nannte Berry Gordy folgerichtig Hitsville USA. Feste Songwriter, insbesondere das Trio Holland-Dozier-Holland, entwickelten die Songs, die zum Inbegriff für schwarze Musik wurden, die natürlich auch von weißen Jugendlichen konsumiert wurde. In der damaligen Aufbruchsstimmung stand die Musik für ein aufstrebendes Amerika jenseits der Rassentrennung. Heute stehen die Automobilfabriken in Detroit vor der Pleite und die Werker vor dem Nichts.

Der Musikkritiker Jon Landau definiert Motown so: »1. einfach strukturierte Songs mit origineller Melodik und Harmonik, 2. eine Vierviertel-Schlagzeugfigur, 3. Gospelstimmen im Background, 4. kultivierter Einsatz von Bläsern und Streichern, 5. Sänger, die auf der Grenze zwischen Pop- und Gospelmusik artikulieren, 6. eine Gruppe von Studiomusikern, die zu den besten in den USA gehören, 7. elektronische Misch- und Studiotechnik, die den Klang komprimiert (d.h. dynamische Spitzen kappt und Täler anhebt)«

Songtext – The Supremes: »Stop! In the Name of Love«

Stop! In the name of love
Before you break my heart
Baby, baby
I'm aware of where you go
Each time you leave my door
I watch you walk down the street
Knowing your other love you'll meet
But this time before you run to her
Leaving me alone and hurt
(Think it over) After I've been good to you
(Think it over) After I've been sweet to you
Stop! In the name of love
Before you break my heart
Stop! In the name of love
Before you break my heart
Think it over
Think it over

I've known of your
Your secluded nights
I've even seen her
Maybe once or twice
But is her sweet expression
Worth more than my love and affection?
But this time before you leave my arms
And rush off to her charms
(Think it over) Haven't I been good to you?
(Think it over) Haven't I been sweet to you?
Stop! In the name of love
Before you break my heart
Stop! In the name of love
Before you break my heart
Think it over
Think it over

I've tried so hard, hard to be patient
Hoping you'll stop this infatuation
But each time you are together
I'm so afraid I'll be losing you forever
Stop! In the name of love
Before you break my heart, baby, think it over
(Stop! In the name of love) Think it over, baby
(Before you break my heart) Ooh, think it over baby
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