Andy Warhol und die Schaufensterpuppe

Von Friedhelm Denkeler,

Gebrüder Weber: »Weilbliche Schaufenster-Wachsbüste«, Berlin 1900-1930 (Ausstellung »Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia«,  Hamburger Bahnhof), Foto © Friedhelm Denkeler 2016
Gebrüder Weber: »Weilbliche Schaufenster-Wachsbüste«, Berlin 1900-1930 (Ausstellung »Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia«, Hamburger Bahnhof), Foto © Friedhelm Denkeler 2016

»Wenn man darüber nachdenkt«, sinnierte Andy Warhol, »sind Warenhäuser irgendwie wie Museen.« Im frühen 20. Jahrhundert wurde das Auslagenfenster zu einer eigenständigen Form der Massenunterhaltung. In visuell aufregende Ware gekleidet, sollten die Schaufensterpuppen in den Ausstellungsräumen des Handels die Blicke auf sich ziehen. Das Schaufenster hat die Aufgabe, Begehren zu wecken, es verspricht, dass das Ausgestellte leicht und schnell zu haben und durch seinen Besitz ideale Schönheit zu erlangen sei.

[Museum Europäischer Kulturen, Staatliche Museen Berlin, Text: Ausstellungsheft „Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia“, Hamburger Bahnhof Berlin]