Die hängenden Bilder der »momenta«

Von Friedhelm Denkeler,

Horst Hinder nimmt die Stadt auseinander und setzt sie neu zusammen. Die fünf Künstler der momenta im Roxypalast Berlin-Friedenau

Horst Hinder: »Fotografische Collagen«, Ausstellung »momenta« im Roxy-Palast Berlin-Friedenau, Foto © Friedhelm Denkeler 2018
Horst Hinder: »Fotografische Collagen«, Ausstellung »momenta« im Roxy-Palast Berlin-Friedenau, Foto © Friedhelm Denkeler 2018

In loser Reihenfolge stelle ich die fünf Künstler der Ausstellung »Die Künstlergruppe momenta zu Gast im Roxy-Palast – Malerei | Fotografie – Fünf Künstler – ein Ort – vier Wochen« vor.

Zu Horst Hinders Fotografischen Collagen fällt mir als Erstes der Song von Peter Fox ein »Guten Morgen Berlin, du kannst so schön schrecklich sein«. Hinder nimmt die Stadt fotografisch auseinander und setzt sie Quadrat für Quadrat wieder zu neuen quadratischen Collagen zusammen. Bei der Interpretation der Bilder hilft uns der Bildtitel, zum Beispiel »7 x 7«, auch nicht viel weiter, außer dass man sich ausrechnen kann, aus wie vielen Quadraten ein einzelnes Bild besteht. Die Quadrate sind aber nicht nach dem Zufallsprinzip ausgeordnet, sondern fügen sind nach Strukturen, Themen und Farben zusammen. Ein Gesetz lässt sich daraus nicht erkennen, obwohl jeder zugeben muss, dass das Ergebnis exzellent ist. Der Philosoph Reinhard Knodt spricht hier von »ästhetischen Korrespondenzen«; das Spiel zwischen Notwendigkeit und Möglichkeit sind im Auge des Betrachters vielfältig interpretierbar. Eine Schwebe, die uns in den Bann zieht. www.horst-hinder.de

HORST HINDER. Geboren 1961 in Weidenhausen, Hessen – seit 1985 in Berlin. Nach dem Abitur Ausbildung zum Korbmachergesellen und Ausübung des Handwerks. Von 1989-94 Studium an der Hochschule der Künste in Berlin mit dem Abschluss als Diplom-Kommunikationswirt. Seit 1993 selbständig und freischaffend als Grafiker und Fotograf tätig.

Hinders Werke sind zur Zeit in Berlin-Friedenau in der Ausstellung »momenta« im ehemaligen Roxy-Palast in der Hauptstraße 78/79, 12159 Berlin, Donnerstag/Freitag 15–20 Uhr und Samstag/Sonntag 12–17 Uhr, noch bis zum 12. Mai 2018 zu sehen. www.momenta-berlin.de.