Ein Geldstein von den Yap-Inseln

Von Friedhelm Denkeler,

Geldstein", Yap-Inseln/Karolinen, (Ausstellung "Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia", Hamburger Bahnhof Berlin) Foto © Friedhelm Denkeler 2016
»Geldstein«, Yap-Inseln/Karolinen, Ausstellung »Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia«, Hamburger Bahnhof, Berlin, Foto © Friedhelm Denkeler 2016

Rai oder Steingeld ist ein Zahlungsmittel der zu Mikronesien gehörigen Yap-Inseln. Die Durchmesser der Steinscheiben variieren von wenigen Zentimetern bis zu über vier Metern. Der Wert eines Rai-Steins beruht aber nicht nur auf Größe und Gewicht, sondern auch auf seiner Material- und Fertigungsqualität sowie seiner Geschichte. Ende des 19. Jahrhunderts kurbelten deutsche Kolonialherren mithilfe des Steingelds die Produktion von Kopra (getrocknetem Kokosnussfleisch) an. Es gelang ihnen, einige Häuptlinge – und mit Ihnen deren Dörfer – zu Schuldnern zu machen. Die Schulden wurden in Form von Kopra zurückgezahlt. [Ethnologisches Museum, Staatliche Museen Berlin, Text: Ausstellungsheft »Das Kapital – Schuld, Territorium, Utopia«, Hamburger Bahnhof Berlin]