Boyhood – Der schönste Film des Jahres

Von Friedhelm Denkeler,

Die Jugendzeit eines Jungen – Alles gespielt und alles echt

Der Tagesspiegel titelte zum jetzt endlich im Kino angelaufenen Film »Boyhood« von Richard Linklater: »Der schönste Film des Jahres – Alles gespielt und alles echt«. Anlässlich der Berlinale im Februar 2014 stand in diesem Journal (siehe Das kann man nur im Kino sehen):

»Selbst mit Fahrrad«, Juni 1960, Archiv © Friedhelm Denkeler
»Selbst mit Fahrrad«, Juni 1960, Archiv © Friedhelm Denkeler

Man kann schon misstrauisch werden, wenn man so einen perfekten Film gesehen hat und sich nach fast drei Stunden wünscht, der Film möge noch weiter gehen. In Richard Linklaters Boyhood stimmt aber auch alles: Die Schauspieler agieren, als wenn es das richtige Leben wäre, die warmen Farben unterstützen das Wohlfühl-Feeling, die Story ist logisch und knapp aufgebaut; man möchte keine Minute des Films missen, in dem es eigentlich nur um das Aufwachsen eines Jungens namens Mason geht … Zwölf Jahre lang hat Linklater die Protagonisten von »Boyhood« verfolgt und jedes Jahr einige Szenen gedreht (insgesamt 39 Drehtage).