Tempelhofer Kreuz – Eine Autobahn im Märkischen Sand

Von Friedhelm Denkeler,

Neues Portfolio auf meiner Website über den Bau des nicht realisierten Autobahnkreuzes Tempelhof

Der Berliner Stadtring als Autobahn A 100 führt in einem großen Bogen vom nördlichen Wedding bis zum südlichen Neukölln mitten durch den westlichen Teil der Stadt. Dieser Stadtring wird auch als innerer Ring bezeichnet, im Gegensatz zum äußeren Berliner Ring A 10, der größtenteils außerhalb von Berlin liegt. Die Trasse des Stadtringes folgt in weiten Teilen dem inneren S-Bahn- und Eisenbahnring.

Die halbrunde Struktur sollte im Fall der deutschen Wiedervereinigung zu einem Kreis vervollständigt werden. Spätere Planungen nach der Wiedervereinigung sind von diesem Plan abgerückt, da er große städtebauliche Einschnitte zur Folge gehabt hätte. Die Autobahn 100 wurde zwischen 1958 und 2004 gebaut.

Aus dem Portfolio »Tempelhofer Kreuz – Eine Autobahn im Märkischen Sand«, Foto © Friedhelm Denkeler 1978
Aus dem Portfolio »Tempelhofer Kreuz – Eine Autobahn im Märkischen Sand«, Foto © Friedhelm Denkeler 1978

Nach meinem abgeschlossenen Projekt im Wedding (siehe hier) habe ich 1979 den Autobahnbau zwischen Tempelhof und Neukölln für eine kurze Zeit fotografisch begleitet. Die Aufnahmen für das Portfolio Tempelhofer Kreuz entstanden zwischen den heutigen Anschlussstellen Tempelhofer Damm und Oberlandstraße, entlang des ehemaligen Flughafens Tempelhof, bis zur heutigen Anschlussstelle Gradestraße, der ehemals geplanten A 102 (hier sollte die Osttangente von Kreuzberg bis nach Buckow die A 100 kreuzen).

Geplant war ursprünglich, diesen Teil der A 100 vom Tempelhofer Kreuz als Hochstrecke bis nach Neukölln auszuführen. Alle Anschlussstellen waren bereits fertig gestellt. Um den Ortsteil Britz nicht in zwei Teile spalten zu müssen, wurden die Planungen später geändert und der Ortsteil mit einem Tunnel von 1,7 Kilometer Länge unterquert. Ein Teil der Bauten an der Gottlieb-Dunkel-Straße/ Ecke Tempelhofer Weg, die auf meinen Fotos zu sehen sind, wurden deshalb wieder rückgebaut.

Da auch die Osttangente nicht mehr realisiert werden sollte, entfiel auch der Bau des Tempelhofer Kreuzes. Heute erinnert nur die ein Kilometer lange Auffahrt von der Gradestraße zur A 100 an das geplante Tempelhofer Kreuz. Im Jahr 2004 wurde die A 100 bis zur Grenzallee fertiggestellt. Der Weiterbau der A 100 bis Treptower Park oder sogar bis zur Frankfurter Allee ist umstritten.

Auf meiner Website LICHTBILDER finden Sie ab sofort in einer Auswahl von 30 Fotos (aus 74) das Portfolio »Tempelhofer Kreuz« aus dem Jahr 1978.